Bayernrundschau Juli 2024
Anmoderation
Jutta Winter: Liebe Hörerinnen und Hörer, ich begrüße Sie ganz herzlich zur Sommerausgabe der Bayernrundschau im Juli 2024. In dieser Ausgabe hören Sie unter anderem das diesjährige Mitgliederrundschreiben des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes; Horst Helwig stellt ein digitales Blutzuckermesssystem vor; es gibt auch wieder Veranstaltungshinweise und vieles mehr.
Sie hören Interviews, Berichte und Informationen.
Stand: 9. Juni 2024
Aus dem Landesvorstand
Jutta Winter: Am Telefon begrüße ich ganz herzlich Karl Depner, Beisitzer im Landesvorstand.
Karl Depner: Guten Tag, liebe Hörer und Hörerinnen der Bayernrundschau. Mein Name ist Karl Depner, Mitglied des Landesvorstandes des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes.
Jutta Winter: Bei unserem ersten Thema geht es um Barrierefreiheit.
Karl Depner: Da sind wir wieder mal einen kleinen Schritt weitergekommen. Wir haben es geschafft durch die politische jahrelange Arbeit, dass wir in den Koalitionsvertrag der Bayerischen Staatsregierung eine Landesfachstelle hineinbekommen haben. Hier haben sich neue Sachen entwickelt: Der BBSB war unter anderem beteiligt mit dem Landesbehindertenrat bei der Erstellung eines Forderungspapiers zur Landesschlichtungsstelle, Monitoringstelle, Landesfachstelle für Barrierefreiheit. Und aus diesem Positionspapier hat sich auch eine große Pressemitteilung ergeben. Unter anderem waren dabei der BBSB beteiligt, der Verband der kommunalen Behindertenbeauftragten, der VdK, der Landesbehindertenrat. Jetzt hoffen wir, dass wir dadurch wieder mal unserem großen Ziel einen Schritt nähergekommen sind.
Zu meiner Position: Zusätzlich zum Landesvorstand bin ich auch der Referent für Barrierefreiheit des BBSB und in dieser Funktion bitte ich Sie bei Fragen zu Barrierefreiheit stets den Arbeitskreis Digitale bzw. Bauliche Barrierefreiheit einzubinden, da dieses Thema ein sehr kompliziertes und heikles Thema ist, damit wir hier eine sehr gute Beratung im Interesse von uns allen abgeben können.
Jutta Winter: Zu unserem Aura-Hotel in Saulgrub gibt es etwas sehr Erfreuliches zu berichten.
Karl Depner: Hier können wir mitteilen, dass es ab dem 1. Juni 2024 die Möglichkeit gibt, montags bis samstags sich in Saulgrub am Bahnhof abholen und wieder zurückbringen zu lassen. Bei der Buchung des Aufenthalts beziehungsweise drei Tage vorher bitte im AURA-HOTEL Bescheid geben, dass Sie in Saulgrub am Bahnhof abgeholt werden möchten. Die Zeiten sind zwischen 9 Uhr und 15 Uhr von Montag bis Samstag, zu denen sie abgeholt werden können bzw. wieder zum Bahnhof gebracht werden.
Jutta Winter: In der Bezirksgruppe Unterfranken-Würzburg hat sich eine Änderung ergeben.
Karl Depner: Herr Tesar und Herr Rupp haben zum 1. Mai dieses Jahres ihr Amt niedergelegt. Und wir bedanken uns bei ihnen für ihre geleistete Arbeit und auch das Team von Würzburg bedankt sich für die geleistete Arbeit. Der Landesvorstand hat mich als kommissarischen Bezirksgruppenleiter berufen. Der Bezirksgruppenausschuss in Würzburg hat beschlossen, dass bei seiner nächsten Jahreshauptversammlung die Wahlen stattfinden und die sind im ersten Halbjahr 2025. Bis dahin werde ich die Bezirksgruppe kommissarisch leiten.
Jutta Winter: Vielen Dank, Herr Depner! In der Mai-Ausgabe habe ich Ihnen die neu- und wiederberufenen Referentinnen und Referenten des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes genannt. In der April-Sitzung des Landesvorstandes, also nach Redaktionsschluss unserer Mai-Ausgabe, wurden Sabrina Thomas als Referentin und Andreas Zeitler als stellvertretender Referent für Jugend und Ausbildung wiederberufen.
Mitgliederrundschreiben 2024
Jutta Winter: Im Juni haben Sie das Mitgliederrundschreiben des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes für 2024 erhalten. Wie immer hören Sie den Text auch in der Bayernrundschau.
Das macht der BBSB für Sie!
Sehr geehrte Damen und Herren,
herzlich willkommen zum jährlichen Rundschreiben des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes (BBSB)!
Wir konnten als Verein trotz turbulenter Zeiten bedeutende Meilensteine erreichen und wichtige Fortschritte erzielen. Die Unterstützung und aktive Mitwirkung unserer Mitglieder sind das Herzstück unserer Selbsthilfeorganisation. Gemeinsam können wir viel bewegen und positive Veränderungen herbeiführen. Wir danken Ihnen von Herzen für Ihre Treue, Ihr Vertrauen und Ihre wertvolle Mitarbeit.
Das sind unsere Themen heute für Sie:
Pilotprojekt und politische Impulse zur Landtagswahl
Erfolge im Koalitionsvertrag
Neue Leitsysteme in Münchner U-Bahnstationen
Aktionen zum Sehbehindertentag
Landestagung 2023
Hilfsmittelberatung
Ehrenamtliche Mitarbeit im BBSB
Unterstützen Sie unser Schulprojekt
Info-Kanäle des BBSB
1. Pilotprojekt zur Landtagswahl
Erstmals in Bayern konnten dank einer innovativen Wahlschablone blinde und sehbehinderte Menschen in Mittelfranken eigenständig und geheim wählen. Dieses Pilotprojekt – in Zusammenarbeit mit Holger Kiesel, dem Behindertenbeauftragten der bayerischen Staatsregierung, entstanden – wurde bei der Landtagswahl 2023 erfolgreich eingeführt. Die Wahlschablone ermöglichte es den Wählenden, den Wahlzettel geheim auszufüllen. Sie stellt damit einen bedeutenden Schritt in Richtung Selbstbestimmung für blinde und sehbehinderte Menschen dar, die ihr Wahlrecht geheim ausüben möchten. Wir setzen uns nun dafür ein, dass dieses Pilotprojekt auf ganz Bayern ausgedehnt wird.
2. BBSB setzt Impulse
Im Vorfeld der Landtagswahl in Bayern haben wir außerdem als Verein wichtige Maßnahmen ergriffen, um die Anliegen von sehbehinderten, hörsehbehinderten und blinden Menschen in den Fokus der politischen Diskussion zu rücken. Mit dem Ziel, die demokratischen Parteien stärker für die Bedürfnisse der von uns vertretenen Menschen zu sensibilisieren, haben wir gezielte Fragen zu relevanten Themen gestellt. Daraus entstanden Videos zu Schlüsselthemen wie „Barrierefreiheit“, „Bildung“, „Taubblindheit“ und „Berufliche Teilhabe“. Diese Videos enthalten nicht nur die Antworten der Landtagsmitglieder, sondern auch ein einleitendes Statement des BBSB zu jedem Themenbereich. Die Rückmeldungen auf unsere Initiative waren äußerst positiv, und wir sind stolz darauf, dass die demokratischen Parteien die Gelegenheit genutzt haben, ihre Positionen zu diesen zentralen Themen zu präsentieren.
3. Erfolge im Koalitionsvertrag
Wir als BBSB freuen uns, dass zwei unserer langjährigen Forderungen schließlich im bayerischen Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freien Wählern verankert wurden: die Einrichtung einer Landesfachstelle für Barrierefreiheit und die Einführung eines Gehörlosengeldes. Die Schaffung der Landesfachstelle ist ein bedeutender Schritt in Richtung gesellschaftlicher Inklusion und soll die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen in Bayern nachhaltig verbessern. Bisherige Zuständigkeiten für Barrierefreiheit waren fragmentiert und führten zu unzureichender Umsetzung.
Zusätzlich strebt die bayerische Landesregierung die Einführung eines Gehörlosengeldes an, um die Teilhabe gehörloser Menschen am gesellschaftlichen Leben zu unterstützen – eine langjährige Forderung des Netzwerks Hörbehinderung, die der BBSB unterstützt. Dies soll die finanziellen Belastungen unter anderem für Gebärdensprach- und Schriftdolmetscher ausgleichen.
4. Neue Leitsysteme in Münchner U-Bahnstationen
In München hat sich die Diskussion um die Barrierefreiheit an U-Bahnstationen in den letzten Jahren intensiviert. Der BBSB hat seit Langem auf die Notwendigkeit eines funktionalen taktilen Leitsystems hingewiesen. Während an den S-Bahnsteigen häufig bereits gut erkennbare Rillen als Blindenleitsystem dienen, sind an den U-Bahnsteigen die Leitsysteme der 90er heute abgenutzt und entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik.
Nach langen Diskussionen und Verhandlungen konnte schließlich eine Finanzierung für die Nachrüstung eines adäquaten Leitsystems sichergestellt werden. Im vergangenen Jahr wurde mit der Ausstattung der ersten U-Bahnstationen begonnen. Wir hoffen, dass das neue Leitsystem blinden und sehbehinderten Menschen in München mehr Sicherheit und Selbstständigkeit bieten wird, und setzen uns weiterhin für eine barrierefreie Gestaltung öffentlicher Orte ein.
5. Aktionen zum Sehbehindertentag
Über eine Million sehbehinderte Menschen leben in Deutschland, so Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Um die Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppe in den Mittelpunkt zu rücken, beteiligen wir uns jährlich am sogenannten Sehbehindertentag des DBSV. Dieser findet immer um den 6. Juni herum zu einem spezifischen Thema statt. Im Jahr 2023 war das Thema „Sehbehinderung im Pflegealltag“, da etwa die Hälfte der Bewohner deutscher Senioreneinrichtungen unter Sehproblemen leidet, die oft unerkannt bleiben. Deshalb organisierten wir Schulungen für Pflegefachkräfte, um diese für die Thematik zu sensibilisieren. Das Thema des Sehbehindertentags 2024 lautete „Die gefährlichste Kreuzung“. Ziel dieser Aktion war es, auf die zahlreichen Mobilitätshemmnisse für blinde und sehbehinderte Menschen im öffentlichen Raum aufmerksam zu machen.
6. Landestagung 2023
Die Landestagung des BBSB in Augsburg brachte einige bedeutende Veränderungen hervor. Judith Faltl wurde mit überwältigender Mehrheit als Landesvorsitzende bestätigt, ebenso wie ihr Stellvertreter Dr. Stefan Insam. Im Vorstand gibt es eine Neubesetzung: Alfred Scheuer tritt die Nachfolge von Dr. Thomas Krämer an. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Peter Bleymaier, Karl Depner, Tobias Michl und Franziska Weigand wurden in ihren Positionen bestätigt.
Die kommende Amtszeit wird von Schwerpunkten in der politischen Arbeit geprägt sein, darunter die Förderung der Barrierefreiheit und Inklusion im Bildungsbereich. Die Landestagung verabschiedete außerdem eine wichtige Resolution zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Alten- und Behindertenhilfe, die konkrete Maßnahmen forderte – darunter eine breit angelegte Kampagne zur Steigerung der Attraktivität helfender Berufe und die Abschaffung oder Regulierung von Zeitarbeit in der Sozialbranche. Ein Höhepunkt war die Verleihung des Inklusionspreises 2023 an Michael Curran für seine bahnbrechende Arbeit als Erfinder des kostenlosen Screenreaders NVDA, der blinden und sehbehinderten Menschen weltweit die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.
7. Hilfsmittelberatung des BBSB
Unsere Hilfsmittelberatenden stehen Menschen mit Augenerkrankungen zur Seite. In den Beratungsstellen in München und Nürnberg können Betroffene kostenfrei und herstellerunabhängig aktuelle Hilfsmittel wie Lupen, Leseleuchten, DAISY-Player, Uhren und Farberkennungsgeräte ausprobieren. Auch spezielle Alltagshilfen wie sprechende Küchenwaagen oder tastbare Aufsätze für Haushaltsgeräte werden vorgestellt, um den Alltag besser zu bewältigen. Da wir keinem Hersteller verpflichtet sind, können wir neutral und unabhängig beraten. Unser Ziel ist es, den Betroffenen wieder Perspektiven zu bieten und ihre Lebensqualität zu verbessern. Die Hilfsmittelberatungen des BBSB stehen allen Interessierten offen und bieten individuelle Lösungen für sehbeeinträchtigte Menschen.
8. Machen Sie mit!
Unsere ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen sind das Herz und die Seele unseres Vereins. Mit ihrem Engagement können wir so viele Dinge für blinde und sehbehinderte Menschen sowie Personen mit Augenerkrankungen in Bayern möglich machen. Wir möchten Sie herzlich dazu einladen, sich ehrenamtlich zu engagieren, oder Teil unseres Teams zu werden. Ihre Unterstützung kann in vielfältiger Weise zum Wohl unserer Gemeinschaft beitragen. Ob durch die Organisation von Veranstaltungen, die Begleitung von Mitgliedern bei Arztbesuchen oder die Mitarbeit in unseren Arbeitsgruppen – Ihre Zeit und Ihre Fähigkeiten sind von unschätzbarem Wert. Wenn Sie interessiert sind, sich ehrenamtlich zu engagieren, oder weitere Informationen benötigen, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Gemeinsam können wir Großes erreichen und das Leben unserer Mitglieder verbessern. Übrigens: Wir suchen auch engagierte Personen mit Sehkraft, die beispielsweise als Begleit- oder Assistenzpersonen unsere Arbeit unterstützen.
9. Unterstützen Sie unser Schulprojekt
Unser Schulprojekt „Wir gehen in die Schulen“ ist auf Spenden angewiesen. Wir informieren Schulklassen über die Herausforderungen blinder und sehbehinderter Menschen sowie deren Bewältigung des Alltags. Viele unserer Ehrenamtlichen besuchen Schulen in ganz Bayern, um von ihren Erfahrungen zu berichten und Fragen zu beantworten. Ihre Unterstützung hilft, die Welt barrierefreier zu gestalten und die nächste Generation für unsere Anliegen zu sensibilisieren. Die Besuche und Unterrichtsmaterialien sind kostenfrei für die Schulen, doch der BBSB investiert jährlich über 10.000 Euro dafür. Bitte helfen Sie uns, diese wichtige Arbeit fortzuführen, indem Sie spenden.
Unsere IBAN: DE22 7002 0500 0007 8317 01. Bitte geben Sie das Stichwort „Rundschreiben“ an oder nutzen Sie den beigefügten Überweisungsträger. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Hier kommen Sie direkt zum Online-Spendenformular: QR-Code: https://bbsb.org/mitmachen-und-unterstuetzen/spenden-finanzielle-unterstutzung/spendenformular/?neues-spendenformular-3267/spende
10. Folgen Sie uns auf Instagram
Sind Sie schon Teil unserer Instagram-Familie? Seit zwei Jahren sind wir auf Instagram aktiv und haben eine lebendige Community aufgebaut, die sich für die Belange blinder und sehbehinderter Menschen einsetzt. Auf unserem Account teilen wir regelmäßig inspirierende Geschichten, informative Beiträge und aktuelle Neuigkeiten aus unserem Verein. Schauen Sie doch mal rein und folgen Sie uns unter @bbsb_ev.
11. Bleiben Sie auf dem Laufenden
Wer tagesaktuell und auf kurzem Weg informiert bleiben will, dem möchten wir unseren E-Mail-Newsletter BBSB-Inform sehr ans Herz legen, der Ihnen auf Wunsch auch am Telefon vorgelesen wird. Wählen Sie dazu einfach 0871 7000 14000 (dt. Festnetz). Für das E-Mail-Abonnement senden Sie bitte eine leere E-Mail an mailto:bbsb-inform-subscribe@lists.bbsb.org. Dann erhalten Sie von Montag bis Freitag aktuelle Informationen aus dem Blinden- und Sehbehindertenwesen.
Und zu guter Letzt …
… abschließend möchten wir Ihnen viel Gesundheit und Kraft in diesen herausfordernden Zeiten wünschen. Falls wir Ihr Interesse geweckt haben oder Sie offene Fragen haben, zögern Sie nicht, sich bei einer unserer Beratungsstellen zu melden. Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören!
Mit herzlichen Grüßen
Judith Faltl Landesvorsitzende(händische Unterschrift)
Dr. Stefan InsamStv. Landesvorsitzender(händische Unterschrift)
Steffen Erzgraber Landesgeschäftsführer Verbands- und Sozialpolitik
Christian Scherm Landesgeschäftsführer Finanzen und Administration
Louis-Braille-Festival 2024 mit großer Beteiligung
Jutta Winter: Alle vier Jahre veranstaltet der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband DBSV das Louis-Braille-Festival. In diesem Jahr fand es vom 3. bis 5. Mai in Stuttgart statt. Beim großen Fest der Blinden, Sehbehinderten und sehenden Menschen gab es ca. 160 Veranstaltungen. Ca. 5000 Besucher waren nach Stuttgart gekommen. Das Louis-Braille-Festival 2024 wurde veranstaltet vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), der Nikolauspflege Stiftung für blinde und sehbehinderte Menschen und dem Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg e. V. BSVW. Ria Becker aus Nürnberg ist mit ihrem Mann nach Stuttgart gefahren und schildert uns nun ihre positiven Eindrücke.
Ria Becker: Ja, ich war mit meinem Mann beim Louis-Braille-Festival, also beim fünften, in Stuttgart. Und was uns besonders gut gefallen hat, das waren erstens mal die Lesungen, ob das jetzt Rufus Beck oder Jutta Kammann war. Rufus Beck kennt man ja von Harry Potter, Jutta Kammann kennt man vielleicht von der BBH schon, da war sie auch schon zum Interview, weil sie ihr Buch selber gelesen hat, das ist die Oberschwester Ingrid von „In aller Freundschaft“ gewesen, ja und dann hat noch der Christian Spremberg gelesen, also die Lesungen waren sehr interessant und sehr viel zum Lachen, also hat mir sehr gut gefallen, war kurzweilig. Dann hatten wir auch noch den Tatort, der ist mittlerweile gesendet worden, auch im Fernsehen, der Schwarzwald-Tatort, den hatten wir als Premiere-Tatort, also schon 14 Tage oder drei Wochen vorher gehört. Da gab es hinterher eine Diskussion. Dann haben wir beim Markt der Begegnung – der fand am Samstag den ganzen Tag eigentlich statt – Spiele gemacht, weil ich bin nun mal ein Spielratz. Ich habe dann überall, wo es ging, irgendwie mitgemacht. Das war zum Beispiel ein 20-eckiger Würfel mit drei Buchstaben drauf. Da konnten wir dann würfeln und mit dem Buchstaben, der dann gerade erschienen ist, konnten wir zum Beispiel Fragen beantworten. Dann hat man Punktschrift in die Hand bekommen, da sollte man dann rauskriegen, was das jetzt für eine Sprache sein könnte. Also ich habe auf Russisch, Ukrainisch – und Ukrainisch war es dann auch – getippt. Und dann hat man auch noch mit einem Buzzer so Spiele gemacht, wo zwei gegeneinander gespielt haben. Dann konnte man riechen, schmecken, fühlen, tasten, also auch all das ist abgefragt worden. Das war gar nicht so einfach. Die Berliner haben das Spiel mit dem Buzzer angeboten, der DVBS hat das gemacht mit den Sprachen, also der Louis-Lese-Club hat das gemacht mit den verschiedenen Punktschriften, wo man rauskriegen sollte, welche Sprache und das mit den Würfeln g – und dann war noch was ganz Interessantes: Es gab ein begehbares Auge. Man konnte also in das Auge reingehen. Man konnte den Sehnerv fühlen, das war so ein dickes Ding. Dann konntest du die Linse fühlen. Dann konnte man auch außen um das Auge rumgehen. Also das fand ich jetzt sehr interessant. Das weiß ich jetzt gar nicht ganz genau, wer das gemacht hat, ob das Pro Retina war, kann ich jetzt nicht genau sagen. Ja, und was hat Bayern gemacht? Bayern, da habe ich natürlich auch mitgemacht, ist ja logisch. Die haben Fragen gestellt. Da haben wir einen sehr netten, bunten Stand gehabt, die Hörbücherei. Da war Frau Rathe auch da und die haben dann auch Fragen gehabt, die konnten wir beantworten, zum Beispiel, wo das AURA-HOTEL liegt – alles leichte Fragen eigentlich. Sie haben auch geworben, auch für die Lesung mit Jutta Kammann. Das AURA-HOTEL Saulgrub war auch da. Da habe ich mir dann Bärlauchsalz gekauft. Die haben also Sachen verkauft aus ihrer Küche. Und am Abend war dann diese Show mit der Warehouse-Gruppe, die haben dann gespielt. Also so gecoverte Sachen. Und da gab's dann immer wieder ein Quiz, wo alle mitmachen konnten. Und da waren dann auch zum Beispiel Walter Sittler, den man von „Der Kommissar und das Meer“ aus dem Fernsehen kennt. Der war da, also der war sehr sympathisch. Und dann war noch der Robby Sandberg auch da. Das war dann der Samstag für mich. Und am Sonntag war ich dann in dem Gottesdienst. Da haben wir eigentlich nur Taizé-Lieder zu singen gehabt. Ein katholischer Pfarrer und eine evangelische Professorin von der Diakonie, die haben dann gepredigt und den Gottesdienst gehalten und ein Blindenseelsorgechor aus Baden-Württemberg hat dort gesungen. Ja, und dann hatten wir noch den Plückhahn & Vogel. Also das war auch ein Highlight mit denen. Und dann kam zwischendurch noch eine Gruppe von fünf Leuten, die waren ganz bunt angezogen. Und zwar haben die zu Bolero getanzt, auf, ja wie soll man sagen, auf Trampolins, schwarze Trampolins, und sie waren ganz neonfarben angezogen und die haben dazu Figuren gemacht: Immer schneller, immer schneller, waren angeordnet wie eine Fünf auf dem Würfel, sodass man wirklich alle gesehen hat. Es war ein Wahnsinn. Die hatten auch gute Audiodeskription. Da war eine Dame da, die hat das richtig toll gemacht. Die hat versucht, wirklich live das zu kommentieren. Und das war wirklich nicht leicht, weil das so schnell ging. Aber sie hat das gut gemacht. Mein Mann hat es bestätigt. Ja, wir waren also bis zum Schluss dann noch da, da war dann die Verabschiedung und da haben sie irgendwie Kinderschreibwettbewerb gemacht, da haben dann Kinder was gewonnen, die sind dann auch noch beglückwünscht worden. Ja, und dann gab es auch noch so Stände, die haben dann zum Beispiel Festivalspätzle verkauft oder für die Nikolauspflege so lilafarbene Kannen, Thermoskannen. War nicht schlecht, habe ich mir auch eine geholt. Es war aber ein bisschen großflächig, also man musste etliche Stufen dann hin und her gehen. Aber es waren sehr hilfsbereite Leute da. Wenn du ein wenig gestanden bist, ist irgendwo immer jemand hergekommen und hat sich erkundigt, ob man sich zurechtfindet oder ob sie helfen sollen.
Jutta Winter: Herzlichen Dank für deinen Bericht, liebe Ria. Der DBSV hat einen Podcast über das Louis-Braille-Festival erstellt. Sie können ihn anhören unter www.dbsv.org/sichtweisen-podcast.html.
Aus den Bezirksgruppen
Niederbayern
Regina Böttcher, Passau, ist am 7. März 2024 im Alter von 89 Jahren verstorben. Frau Böttcher war 18 Jahre als Mitglied im Bezirksgruppenausschuss Niederbayern und als Delegierte aktiv. Als Beraterin war sie 27 Jahre tätig und den Stammtisch in Passau leitete sie 29 Jahre. Im September 2011 wurde Frau Böttcher die Medaille für besondere Verdienste des BBSB verliehen.
Siglinde Voß, Wiendorf, ist am 2. Mai 2024 im Alter von 82 Jahren verstorben. Frau Voß war seit fast 40 Jahren Stammtischleiterin in Vilshofen und viele Jahre als Beraterin aktiv. 2003 wurde sie mit dem Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet und 2006 erhielt Frau Voß die Medaille für besondere Verdienste des BBSB. Die Bezirksgruppe Niederbayern und der BBSB verlieren mit dem Tod von Frau Böttcher und Frau Voß tatkräftige Mitglieder mit sehr viel Weitblick. Wir werden Frau Böttcher und Frau Voß ein ehrendes Gedenken bewahren.
Judith Faltl, Landesvorsitzende
Quelle: BBSB-Rundschreiben 2024/046.
Schwaben-Augsburg
Bei der letzten ordentlichen Mitgliederversammlung am 20. Mai 2023 wurden turnusgemäß Neuwahlen durchgeführt. Damals fand sich jedoch kein Kandidat für das Amt der stellvertretenden Bezirksgruppenleitung. Deshalb wurde am 20. April 2024 eine Nachwahl durchgeführt. Zur stellvertretenden Bezirksgruppenleiterin wurde Sylvia Hofmeister, Weißenhorn, gewählt. Da Frau Hofmeister bisher Mitglied im Bezirksgruppenausschuss war, rückt an ihrer Stelle nun Albertine Ganshorn in den Bezirksgruppenausschuss nach.
Quelle: BBSB-Rundschreiben 2024/035.
Veranstaltungen des Forums Arbeit und Beruf (FArBe)
Gertraud Ramsbeck: Hallo liebe Zuhörerinnen und Zuhörer der Bayern Rundschau, hier spricht die Gertraud Ramsbeck. Ich weise noch mal darauf hin auf den After-Work-Treff am 10. Juli, wo Schwester Sofie über ihren Beruf und die Berufung zum Orden berichten wird.
Termin: 10. Juli, 18 bis 20 Uhr in der Blickpunkt-Auge-Beratungsstelle in Nürnberg. Anmeldung im BBZ Nürnberg.
Gleichzeitig möchte ich schon mal darauf hinweisen: Am 26. Oktober gibt es eine Tagesveranstaltung von Forum Arbeit und Beruf zum Thema Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuungsverfügung und gleichzeitig, als weiterer Teil, wird über das Betreuungsrecht und „Welche Pflichten und Rechte hat ein Betreuer?“ referiert. Die Tagesveranstaltung findet ebenfalls im BBZ Nürnberg statt. Näheres hierzu gibt es in der nächsten Bayernrundschau im September. Für Fragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.
Meine Telefonnummer: 0911 5193633;
E-Mail: gertraud.ramsbeck@bbsb.org.
Nachrichten aus dem AUR-HOTEL Saulgrub
Veranstaltungen
Jutta Winter: Für folgende Angebote sind noch Plätze frei.
Neu: Chronobiologisches Coaching – besser leben mit dem eigenen Biorhythmus
Nur wenn wir den eigenen Lebensstil unseren inneren Rhythmen anpassen, bekommen wir die Energie, die wir brauchen, um gesund, leistungsfähig und motiviert zu bleiben. Nina Schweppe ist ausgebildete Sozialpädagogin und möchte Ihnen helfen, Ihren Lebensstil im Takt ihres Biorhythmus zum Besseren zu verändern.
Buchbar vom 12. bis 16. August 2024. Es gelten die aktuellen Hotelpreise 2024 zuzüglich 640 Euro Seminargebühr.
Referentin: Nina Schweppe, Sozialpädagogin, Ernährungsberaterin und Schlafberaterin.
Neu: Tanz dich frei und fit mit Malaika
In diesem Kurs geht es um Spaß am Tanzen zu toller Musik, von moderner Popmusik über Latin-Musik bis hin zu orientalischen Klängen. Es geht um gesunde Bewegung, um das Erlernen von einfachen Grundbewegungen des orientalischen Tanzes und leichten Schrittkombis, die du auf vieles verwenden und tanzen kannst. Jede bzw. jeder kann mitmachen. Tanz und Rhythmus ist für Körper und Seele befreiend, heilsam und unser Vertrauen in den Lebensfluss wird gestärkt. Der Workshop richtet sich an Menschen mit und ohne Sehbeeinträchtigung. Wir beenden den Tag mit meditativen Bewegungen und meditativem Kreistanz.
Buchbar vom 7. bis 11. September 2024. Es gelten die aktuellen Hotelpreise 2024 zuzüglich 280 Euro Teilnahmegebühr.
Leitung: Angelika Hierl, ausgebildete Dozentin für orientalischen Tanz und Tanzpädagogik.
Erste-Hilfe-Kurs für sehbehinderte Menschen
Zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst bieten wir einen Erste-Hilfe-Kurs für all diejenigen an, die im Ernstfall gut vorbereitet sein möchten. In diesem Kurs erlernen Sie die lebensrettenden Sofortmaßnahmen sowie allgemeine Erste-Hilfe- Techniken, zum Beispiel Anlegen eines Druckverbandes, verschiedene Verbände an Hand und Finger usw. Weiter erhalten Sie einen Überblick, was zu tun ist bei internistischen Notfällen, wie etwa bei einem Schlaganfall. Außerdem werden wir uns in diesem Kurs auch mit dem Inhalt eines Kfz-Verbandskastens befassen. Alle Teilnehmenden erhalten am Ende des Kurses ein Zertifikat.
Buchbar vom 13. bis 17. Oktober 2024. Es gelten die aktuellen Hotelpreise 2024 zuzüglich 120 Euro Kursgebühr.
Leitung: Siegfried Messner, Malteser Hilfsdienst e. V.
Organisation: AURA-HOTEL Saulgrub.
Leichtes Wandern auf den Themenwegen im Oberland
Unsere Region bietet zahlreiche interessante und abwechslungsreiche Themenwege. Ob Naturerlebnispfad auf den Spuren der Vergangenheit oder interaktive Erlebniswege, es gibt viel zu entdecken. Die Tourenlängen betragen jeweils bis zu zwölf Kilometer und können teilweise leichte Anstiege beinhalten. Das Angebot beinhaltet unseren Begleitservice und alle Bustransfers.
Buchbar vom 13. bis 19. Oktober 2024. Es gelten die aktuellen Hotelpreise 2024 zuzüglich 425 Euro Teilnahmegebühr.
Leitung: Gästebetreuung, AURA-HOTEL Saulgrub.
Blindengerechtes Schießturnier mit der Schützengesellschaft Saulgrub
Teilnehmen kann jeder, ob Profi oder Anfänger. Beim blindengerechten Sportschießen geht es darum, über das Gehör das Ziel treffsicher zu erreichen. Die speziell ausgestatteten Gewehre und Schießkleidung stellt die Schützengesellschaft Saulgrub zur Verfügung, ebenso Assistenzpersonen am Schießstand.
Buchbar vom 23. bis 27. Oktober 2024. Es gelten die aktuellen Hotelpreise 2024 zuzüglich 89 Euro Turniereinsatz.
Leitung: AURA-HOTEL Saulgrub und Schützengesellschaft Saulgrub.
Natur pur, Tisch-Schmuck und Dekorationen
Ob im Frühling oder im Herbst: Das ganze Jahr über bietet die Natur eine Vielzahl an schönen Materialien, aus denen sich wunderbare Dekorationen zaubern lassen. Ob Blüten, Blätter, Gräser, Moose, Äste und vieles mehr – mit allem können besondere und einzigartige Kreationen entstehen, die Ihr Zuhause noch ein bisschen heimeliger machen. Bei diesem Workshop steht der Advent im Fokus. Wir gestalten passend dazu natürlichen Tischschmuck und Dekorationen. Außerdem geben unsere Profis aus dem Service Tipps, wie man eine Tafel zu den Festtagen stilsicher eindeckt. Ihr Fleiß und Ihre Kreativität werden mit einem gemeinsamen Abschluss-Dinner honoriert.
Buchbar vom 17. bis 20. November 2024. Es gelten die aktuellen Hotelpreise 2024 zuzüglich 284 Euro Teilnahmegebühr.
Leitung: AURA-HOTEL Saulgrub.
Chorwochen im November
Im November bietet Frau Rosa Maria Dotzler eine Musikwoche mit Schwerpunkt Chorsingen in Saulgrub an. Das Angebot enthält zwei in sich geschlossene Musikwochen-Teile, die einzeln oder im Doppelpack gebucht werden können. Die Musikwoche Teil 1 findet vom 19. bis 24. November statt, die Musikwoche Teil 2 findet vom 25. bis 30. November statt. Mehr Informationen hierzu gibt es in der September-Ausgabe der Bayernrundschau.
Bei Fragen zur Musikwoche ist Frau Dotzler folgendermaßen erreichbar: Telefon: 03641 219462, mobil: 0170 8945395 E-Mail: r.m.dotzler@online.de
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Preisen finden sie unter www.aura-hotel.de/veranstaltungen.
Nähere Informationen und Anmeldung bei:
AURA-HOTEL Saulgrub gGmbH, Alte Römerstraße 41-43, 82442 Saulgrub, Telefon: 08845 99-0, Fax: 08845 99-121, E-Mail: info@aura-hotel.de, www.aura-hotel.de, Website: www.aura-hotel.de.
Aktuelle Neuigkeiten über das AURA-HOTEL Saulgrub erfahren Sie auch immer über den Newsletter, Telefon: 08845 99-366.
BIT-aktuellJuli/August 2024
Ani, Friedrich: Bullauge. (Roman)
Der Polizist Kay Oleander wurde auf einer Demo mit einer Bierflasche im Gesicht getroffen. Dabei hat er sein linkes Auge verloren. Vom Dienst freigestellt, bringt er sich eher mühsam durch den Tag, bis ihn das Schicksal mit Silvia Glaser zusammenführt. Seit einem Fahrradunfall ist auch sie eine Versehrte. Auf unverhoffte Weise finden die beiden Halt aneinander. Und das, obwohl sie im Verdacht steht, für Oleanders Unglück verantwortlich zu sein.
Sprecher: Hubertus Alexander Wolf
Best.-Nr.: A11646-Y1DAISY-Hörbuch, 538 Minuten, 1 CD, 29,00 €
Sommer-Sale! Erhalten Sie 3 Liebesgeschichten in einem CD-Paket.
Adel verpflichtet. Die Welt der Hedwig Courths-Mahler
Jenseits von Handys und Computern, in einer Zeit, in der ein Liebesbrief mitunter Wochen braucht, um seinen sehnsüchtigen Empfänger zu erreichen, spielen die drei zauberhaften Liebesgeschichten der Reihe „Die Welt der Hedwig Courths-Mahler“. Erleben Sie eine nostalgische Reise in die Vergangenheit.
Sprecherin: Annaserena Bikafalvi Máthé
Best.-Nr.: A11788-Y1DAISY-Hörbuch, 602 Minuten, 1 CD, 19,00 €
Mohr, Stefanie: Frauentormauer (Franken-Krimi)
Eine Thailänderin wird erdrosselt in einem Laufhaus an der Frauentormauer aufgefunden. Eine Prostituierte führt die Beamten auf die Spur eines unbekannten, verdächtigen Freiers. Im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung wird Hauptkommissar Hackenholts Kollegin Baumann bei einem Schusswechsel schwer verletzt. Ein Verdächtiger stürzt bei der Flucht aus der U-Bahn in den Tod. Die Ermittlungen führen die Beamten nach Ansbach, Erlangen und nach Fürth, wo der Serienmörder erneut zuschlägt.
Sprecher: Peter Unglert
Best.-Nr.: A09091-Y1DAISY-Hörbuch, 587 Minuten, 1 CD, 29,00 €
Werhahn-Adenauer, Libet; Catharina Aanderud: Konrad Adenauer. Erinnerungen an meinen Vater
Konrad Adenauer aus der Sicht seiner Tochter Libet Werhahn-Adenauer: Die Aufzeichnungen umfassen die Zeit von der Weimarer Republik über die Machtergreifung der Nationalsozialisten bis hin zum Zweiten Weltkrieg, die frühe Nachkriegszeit und den Beginn der Bundesrepublik sowie die 50er- und frühen 60er-Jahre. Ein sehr persönlicher, respekt- und liebevoller Blick auf den Politiker und ersten deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer.
Sprecher: Hubertus Alexander Wolf
Best.-Nr.: A11465-Y1DAISY-Hörbuch, 355 Minuten, 1 CD, 19,00 €
Brater, Jürgen: Wer weiß das? Das geniale Quiz für Senioren.
Warum hatte Thomas Mann kein Abitur? Wann wurden die Sicherheitsgurte im Auto eingeführt? Mit 250 originellen Fragen aus allen Lebens- und Wissensbereichen stellt dieses unterhaltsame Quizbuch Ihre Kenntnisse aus Geschichte, Medizin, Biologie, Natur und Garten, Sport, Musik und Kultur auf den Prüfstand. Nostalgische Fragen lassen die gute alte Zeit wiederaufleben und fordern Ihr Gedächtnis heraus. Hier können Sie beweisen, dass sie längst nicht zum alten Eisen gehören.
Sprecherin: Claudia Gollner
Best.-Nr.: A11630-Y1DAISY-Hörbuch, 258 Minuten, 1 CD,19,00 €
Fleck, Anne; Matthias Riedl: Die Ernährungs-Docs - So stärken Sie Ihr Immunsystem. Die besten Strategien und Rezepte gegen Viren und Infekte
Corona hat unser Bewusstsein verändert. Plötzlich ist jeder in seiner Gesundheit bedroht und möchte etwas tun. Dabei spielt das Immunsystem eine zentrale Rolle. Wie funktioniert unsere Abwehr und wie können wir sie mit der richtigen Ernährung effektiv unterstützen? Was sollten wir essen, damit wir nicht so schnell krank werden? Auf diese Fragen geben die Ernährungs-Docs gewohnt kompetent und leicht verständlich Antwort.
Sprecherin: Margrit Stier
Best.-Nr.: A09276-Y1DAISY-Hörbuch, 311 Minuten, 1 CD, 19,00 €
Song, Tamarack: Werde eins mit der Natur.
Glücklicherweise gibt es immer noch „Eingeweihte der Natur“, die in Gestalt von Schamanen oder Medizinmännern hinter den Vorhang der Dinge schauen. Wer das wirkliche Leben erfassen will, muss zuerst einmal verstehen, was in den nicht-menschlichen Reichen vor sich geht. Eine Reise in die wunderbare Welt der Tiere und Pflanzen. Ein Buch, das die Augen öffnet für die Wirklichkeit, die hinter der Oberfläche verborgen liegt!
Sprecherin: Ursula Meisinger-Reiter
Best.-Nr.: A08655-Y1DAISY-Hörbuch, 683 Minuten, 1 CD, 29,00 €
Stahlberg, Christian: Sightviews 2024. Die Interviews von der Sightcity 2024
Auf diesen zwei CDs erhalten Sie alle Podcast-Episoden, so dass auch ein Anhören ohne Internet möglich ist. Ebenfalls auf den CDs zu finden sind die folgenden Episoden der letzten zwölf Monate von Sightviews. Außerdem gibt es mehrfach die Kurznachrichten Sightnews zu hören. Ausschließlich im Doppelpack zu beziehen!
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Bayerisches Staatsministerium der Justiz: Vorsorge für Unfall, Krankheit, Alter. 21. Auflage 2023
Diese Broschüre informiert: Was für eine Vorsorge durch Vollmacht spricht, was man alles für den Ernstfall regeln kann und was geschehen kann, wenn man keine Vollmacht erteilt hat; was eine Betreuungsverfügung ist und für wen sie wichtig ist; was man mit einer Patientenverfügung regeln kann. Gratis dazu: Die komplette Broschüre in Schwarzschrift!
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Sightviews 2024
Hören Sie einen Beitrag von Christian Stahlberg, Referent für elektronische Hilfsmittel für blinde Menschen.
Jingle: Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund präsentiert: Sightviews, der Podcast rund um Technik und Hilfsmittel für blinde und sehbehinderte Menschen. Die Interviews zur SightCity 2024. Und hier ist Christian Stahlberg.
Christian Stahlberg: Waren Sie schon mal in Frankfurt? Irgendwann vielleicht schon. Aber waren Sie auch in der Zeit vom 15. bis 17. Mai dort? Da fand nämlich die SightCity 2024 statt. Falls Sie diese weltweit größte Messe für Blinden und Sehbehindertenhilfsmittel verpasst haben sollten, ist das sehr schade – aber Sie haben eine zweite Chance: Holen Sie sich die SightCity zu sich nach Hause, ganz ohne lange Zugfahrt und Gedränge. Ich war für Sie für meinen Podcast Sightviews an allen drei Tagen auf der SightCity unterwegs, war bei etwa 70 Ständen und habe fast 50 Interviews mit Ausstellern geführt. Etablierte Firmen sind darunter, genauso wie kleine Start-ups. Erfahren Sie alles zu den kürzlich erschienenen Braillezeilen Activator Pro, die Braille eMotion und den BraillePen24. Hören Sie das Neueste zu Brillenkameras wie die OrCam oder Envision Glasses. Informieren Sie sich über Hinderniswarner und Orientierungshilfen wie biped, Nira oder den smarten Blindenstock WeWALK. Auch der Bereich Alltagshilfsmittel und Haushaltsgeräte ist mit Beiträgen vertreten, etwa wenn es um eine sprechende Heißluftfritteuse geht. Und immer wieder wird deutlich, wie moderne Künstliche Intelligenz beim Scannen von Texten oder im Bereich der Mobilität unterstützen kann.
Sie finden alle Beiträge kostenlos auf der Internetseite www.sightviews.de; Sie können diese Seite auch unter www.hilfsmitteltester.de erreichen. Auf der Internetseite finden Sie nicht nur die Beiträge, Sie können auch einen Newsletter abonnieren. Keine der künftigen Episoden verpassen Sie auch, wenn Sie in Ihrer Podcast-App oder bei Diensten wie Spotify nach Sightviews suchen. Das können Sie übrigens auch in der Podcast-Anwendung auf Ihrem BlindShell oder dem Victor Reader Stream und Trek tun. Und wenn Ihnen das alles zu kompliziert ist, dann erhalten Sie Sightviews auch wieder auf DAISY-CD. Im BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes bekommen Sie zum Preis von 25 Euro zwei CDs – eine mit den Interviews 2024, die zweite enthält die sonstigen Beiträge der Sightviews aus den letzten zwölf Monaten. Denn der Podcast bietet auch diverse Testberichte, zum Beispiel zum besonders stabilen Blindenstock All-Terrain-Cane, dem Scannerlesesystem VoxiVision, einen Vergleichstest zu Farberkennungsgeräten oder der Daisybox.
Bestellen Sie jetzt unter: 089 55988-136. Die Auslieferung der CDs erfolgt ab Mitte Juli.
Ich produziere Sightviews ehrenamtlich und freue mich, wenn Sie Sightviews nutzen und so mehr über Hilfsmittel, ihre Möglichkeiten, aber auch die Grenzen erfahren. Sightviews – ein Angebot des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes und gestaltet von mir, Christian Stahlberg, der Sie abschließend herzlich grüßt.
Jingle: Sightviews – der Ein- und Ausblick rund um Technik und Hilfsmittel für blinde und sehbehinderte Menschen.
Das Musical „Sister Act“ mit Audiodeskription
Jutta Winter: Am 26. und 27. Juli wird auf der Freilichtbühne in Augsburg das Musical „Sister Act“ mit Audiodeskription aufgeführt. Am Telefon begrüße ich jetzt ganz herzlich die Beteiligten an diesem Projekt.
Carola Schweinbeck: Hallo liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, mein Name ist Carola Schweinbeck. Ich bin eine der Beschreiberinnen, der sehende Teil. Ich arbeite mit Claudia Böhme zusammen, schon seit vielen Jahren, und ich mache auch die Einsprache.
Claudia Böhme: Ja, und ich bin die Claudia Böhme, mich haben Sie auf der letzten Ausgabe schon gehört, in einem Zusammenhang mit einem anderen Projekt. Ich bin sozusagen der blinde Part des Autorinnen-Teams.
David Ortmann: Genau, und ich bin David Ortmann. Ich bin von Haus aus Regisseur am Staatstheater Augsburg, hier festangestellt. Ich kümmere mich aber auch darum, dass wir als Staatstheater etwas zugänglicher werden und Angebote schaffen.
Jutta Winter: Was ist Audiodeskription?
Claudia Böhme: Eine Audiodeskription ist erstmal die Sache, dass wir am Theater wie im Film so arbeiten, dass wir in Sprechpausen kurze Sätze einfügen oder einsprechen, die das Geschehen auf der Bühne beschreiben. Also einschließlich: Was passiert mit dem Licht? Woher kommen und wohin gehen die Schauspielerinnen und Schauspieler? Was haben die an? Wie agieren die? Das sind alles Dinge, die wir zusätzlich einsprechen für blinde Personen, die die Aufführung besuchen möchten.
Jutta Winter: wie geht man dabei vor?
Carola Schweinbeck: Die Beschreiberinnen besuchen die Aufführung entweder vor der Premiere, eine der Endproben oder an der Premiere und danach bekommen wir vom Theater das Video zur Verfügung gestellt. Und anhand dessen erkläre ich Claudia, was ich sehe und anhand dessen versuchen wir auch, das Geschehen auf der Bühne möglichst nah an den Nichtsehenden heranzubringen. Wenn es eine fremdsprachige Inszenierung ist, dann müssen wir auch Teile der Handlung integrieren in die Beschreibung, ansonsten bekommen wir vom Theater Angaben zum Bühnenbild, zur Requisite, zu den Kostümen zur Verfügung gestellt, die wir entweder in einer Einführung vorab schon ein bisschen erklären oder auch immer wieder in die Beschreibung einfließen lassen.
Jutta Winter: Können Sie etwas zum Aufführungsort, also zur Freilichtbühne erzählen?
Claudia Böhme: Ja. Also ich persönlich finde Aufführungen in der Freilichtbühne etwas ganz Besonderes, aus zwei Gründen im Wesentlichen: Zum einen gilt die Freilichtbühne in Augsburg als die älteste in Deutschland. Zum anderen ist sie mitten in der Stadt gelegen und gut angebunden mit mehreren Straßenbahnlinien und einer Buslinie. Sie befindet sich – oder, man muss fast sagen: ist ein Teil der alten Wallanlage; sie ist auch durch ziemlich viel Grün von der Straße etwas abgeschottet. Wenn Aufführung ist, werden auch die Straßen drumherum für den Verkehr gesperrt. Die Freilichtbühne hat über 2.000 Plätze und mir persönlich gefällt es besonders gut, in so lauwarmen Sommernächten mich einfach, ehrlich gesagt, berieseln zu lassen von dem, was da auf der Bühne geschieht. Und da kann ich mir eine Sache auch dreimal angucken, das gefällt mir.
David Ortmann: Dieses Jahr heißt das Stück „Sister Act“. Das spielt in einem Kloster. Es geht um Nonnen, die singen und Abenteuer erleben. Das ist, glaube ich, etwas wirklich sehr Unterhaltsames, auch Spannendes. Und wir haben zum Ende der Aufführungsreihe dann die beiden Aufführungen mit Audiodeskription, nämlich am 26. Juli und am 27. Juli. Die Vorstellungen beginnen immer um 20.30 Uhr, gehen dann so etwa bis 23 Uhr. Wir bieten an, dass wir uns um 19.30 schon treffen, also eine Stunde vor Beginn, zu einer Einführung, die auch eine Tasteinführung enthält. Es ist aufgrund dessen, dass wir vorher Soundchecks haben und Proben, nicht möglich, die Bühne zu begehen. Aber wir haben ein Bühnenbildmodell dabei, wir haben Originalrequisiten dabei, also Gegenstände, mit denen gespielt wird. Wir haben Stoffbeispiele und Originalkostüme dabei, um also schon vor der Aufführung ganz nah dran zu sein und sowohl die Bühne als auch die Ausstattung zu erleben. Vielleicht ist es noch wichtig, etwas zur Preisstruktur zu sagen, weil das ja doch auch immer sehr unterschiedlich ist. Bei uns ist es bei diesen beiden Vorstellungen so, dass es Sonderpreise gibt für Menschen mit Behinderung, nämlich 11 Euro, wenn man einen Schwerbehindertenausweis mit einem Merkzeichen hat, und eine Begleitperson, also mit dem Merkzeichen B, hat bei uns bei diesen Vorstellungen freien Eintritt. Um davon aber zu profitieren, sollte man nicht auf unseren Onlineshop gehen und sich selber ein Ticket buchen, sondern bei unserem Besucherservice anrufen. Dann kriegt man nämlich die Plätze, die guten Empfang haben für die Audiodeskription und kriegt eben auch diese besonderen Preise.
Und das geht per Telefon: 0821 3244900 oder man schreibt einfach eine E-Mail an: tickets@staatstheater-augsburg.de. Und dann steht eigentlich einem schönen Theaterbesuch hoffentlich nichts im Wege.
Freestyle Libre 3 – ein digitales Blutzuckermesssystem
Jutta Winter: Horst Helwig benutzt dieses System als Blinder und stellt es uns nun vor.
Horst Helwig: Liebe Hörerinnen, liebe Hörer, heute wende ich mich wieder einmal an die Diabetiker unter euch. Schon vor zwei oder zweieinhalb Jahren habe ich einmal über das Digitale Blutzuckermesssystem von Abbott, den Freestyle Libre, berichtet. Inzwischen gibt es eine neue Version des Freestyle Libre und zwar das Freestyle Libre 3. Und darüber möchte ich heute sprechen. Für alle, die dieses Digitale Blutzuckermesssystem nicht kennen, möchte ich deshalb heute etwas tiefer in die Materie einsteigen und etwas ausführlicher über die Anwendungsmöglichkeiten berichten.
Freestyle Libre 3 ist ein digitaler Sensor, der auf dem Oberarm installiert wird und der über Funk das Blutzucker-Messergebnis, das er im Oberarm unter der Haut vorfindet, an ein Handy weitergibt. Man kann also z. B. Mit einem iPhone dann anfragen: „Hey Siri, öffne Libre 3!“, so heißt der neue Sensor, und dann kriegt man über das Handy gesagt, wie hoch der Blutzucker Milligrammgehalt pro Deziliter ist.
Ich will euch an dieser Stelle mal vorführen, wie das klingt. Dazu will ich bemerken, dass ich auf dem Bildschirm meines Handys, knapp neben der Stelle, auf der ich das Ergebnis abfragen kann, also neben dem Icon, das dort erscheint, für Sehende, habe ich einen selbstklebenden Silikonpunkt aufgeklebt. Das beeinträchtigt die Funktion des Handys überhaupt nicht, weil es eben kein warmer Finger ist, der dort klebt, sondern ein absolut reaktionsloser Silikonpunkt. Dieser Punkt hilft aber sehr gut dazu, die Position der Abfrage zu finden. So, und jetzt will ich mal mein Handy nach meinem Blutzuckerwert befragen. Und ich starte das Handy mit dem üblichen Befehl. „Hey Siri, öffne Libre 3!“. So und jetzt gehe ich mit dem Finger auf die Position neben dem Gummiknopf. [In der Audioausgabe ist nun der iOS-Screenreader VoiceOver zu hören, teils auch Siri.] Ja, so klingt es. Man kann auch sein Handy fragen, in wie vielen Tagen der Sensor, der vom Start bis zum Abschalten 14 Tage läuft, und zwar minutengenau, wie viele Tage er noch aktiv bleiben kann. Ich mache das mal: „Hey Siri, öffne Libre 3!“. So, und jetzt fahre ich mit dem Finger über den „Home“-Knopf und dann sagt er mir, in vier Tagen läuft mein Sensor ab. Für Blinde und Sehbehinderte hat diese Messmethode den großen Vorteil, dass sie nicht mehr mit der Lanzette ihre Fingerspitzen durchlöchern müssen, um den Blutstropfen hervorzulocken, den sie dann mühsam mit der Lanzette finden müssen – und zwar auch noch im richtigen Winkel, damit das Messergebnis auch passt. Es ist mir auch in der Vergangenheit, bevor ich Freestyle Libre nutzte, schon passiert, dass ich 2, 3, 4 Messstreifen verbrauchen musste, um eine Messung zu erzielen. So ein digitales Blutzuckermesssystem ist nicht nur für Diabetiker vom Typ I von Interesse. Wir „Einser“ müssen ja viermal am Tag messen und spritzen. Die Diabetiker II, die schlucken ja Tabletten Und die sind in der Richtung stärker gefährdet, irgendwelche Durchblutungsstörungen an den Extremitäten zu erwerben, weil sie sehr selten ihren Blutzucker kontrollieren. Deswegen ist für Diabetiker II es auch von Wichtigkeit, über ein paar Worte zu ihrem Handy den aktuellen Blutzuckerwert zu erfahren und zwar öfters am Tag – und nicht nur vielleicht einmal in der Woche, wie es oft sehr viele machen.
Und wie kommt man nun zu so einem digitalen Blutzuckermesssystem? Nun, man geht zu seinem Diabetologen und sagt, man möchte zum Beispiel Freestyle Libre oder ein anderes digitales Messsystem haben, wobei die anderen Systeme oft etwas komplizierter zu handhaben sind und man den Sensor öfters wechseln muss. Bei Freestyle Libre muss man den Sensor nur alle 14 Tage wechseln. Ja, und der Diabetologe beantragt dann bei der Krankenkasse die Kostenübernahme. Und zwar kriegt man dann ein Rezept für ein ganzes Jahr. Man kriegt im Vierteljahr sieben Sensoren zugeschickt, viermal im Jahr – sieben sind 28 Sensoren und die kosten natürlich einiges Geld. Ich habe über Umwege erfahren, dass ein solcher Sensor 63 Euro kosten soll. Nicht wenig, aber in diesem kleinen Ding, das so groß ist wie ein 5-Cent-Stück und auch nicht viel dicker, in diesem kleinen Teil ist sehr viel Elektronik eingebaut. Und dadurch ist meines Erachtens der Preis schon relativ günstig. Falls die Krankenkasse Schwierigkeiten macht, sollte man auf ein Urteil des Sozialgerichts Konstanz hinweisen, dass die Verschreibung für Sehbehinderte und Blinde eines solchen digitalen Blutzuckermesssystems gerichtlich verfügt und man sollte auch darauf hinweisen, dass man als Sehbehinderter und Blinder durch das viele Stechen mit der Lanzette und das Messen mit den Messstreifen kaum noch in der Lage ist, Blindenschrift zu lesen, weil die Finger so stark vernarbt sind.
So, heute ist nun der Tag gekommen, an dem der Sensorwechsel nötig ist und wie das funktioniert, das will ich euch jetzt mal akustisch demonstrieren. Wichtig ist dabei, dass man die Stelle am Oberarm, an der man den neuen Sensor installieren will, vorher von Fett und anderen Hautrückständen gründlich reinigt. Das macht man am besten mit einem Papiertüchlein, das man vorher mit Isopropylalkohol tränkt und dann gründlich die Hautstelle abwischt. Das ist nicht nur eine Reinigung der Haut vom darauf liegenden Fett, wie zum Beispiel Rückstände von Hautcreme oder Bodylotion, sondern auch eine Möglichkeit der Desinfektion. Die Stelle, an der man den neuen Sensor implantiert oder installiert, sollte möglichst weit hinten am Oberarm liegen, damit er, falls man irgendwo mal hängen bleibt im Vorbeigehen an einer Mauerkante oder einem Türpfosten nicht etwa abgerissen werden kann. Wichtig ist auch, vor der Installation den Sensor nicht auf die Haut aufzusetzen, sondern man bringt ihn in 1 bis 2 cm Höhe über der Stelle in Position und drückt dann schlagartig senkrecht nach unten, damit das dünne Drähtchen, das etwa 5 mm Länge hat, sich vorher nicht verbiegt, sondern erst beim Aufsetzen in die Hautoberfläche eindringt und sich dann unter der Haut nach einer Seite verbiegen kann. Dadurch ist die sichere Messmöglichkeit dieses Sensors gewährleistet. So, gerade hat mir mein Handy gesagt, dass in zwei Stunden der alte Sensor, der an meinem rechten Oberarm klebt, abgelaufen sein wird, deswegen kann ich jetzt schon den neuen Sensor installieren. Nachdem ich die Stelle am Oberarm gründlich mit Isopropylalkohol abgewischt habe, schraube ich jetzt den Replikator auf. Der besteht aus zwei Teilen. Die untere Schüssel ist mit Rillen versehen, damit man sie besser festhalten kann. An der Unterseite des oberen Teils, der konisch zuläuft, befindet sich der neue Sensor. Und ich gehe jetzt damit in Position über den Oberarm, halte ihn etwa zwei Zentimeter von der Oberarmseite entfernt und drücke zu, zack! Und schon ist der Sensor installiert und kann in zwei Stunden, wenn der alte abgelaufen ist, wieder in Gang gesetzt werden. Den alten Replikator bzw. die Hülse, in der der Sensor drin war, sollte man nicht gleich wegwerfen, sondern aufheben. Es könnte ja sein, dass aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen sich der Sensor mal nicht starten lässt, was im Laufe der vier Jahre, die ich jetzt dieses System benutze, schon mal passiert ist. Auf der Oberseite dieses Gehäuses steht eine Nummer aufgedruckt und diese Nummer ist wichtig, wenn man den Sensor reklamieren will. Dann ruft man bei Freestyle Libre in der Hotline an (die Hotline-Nummer gebe ich euch später noch durch) und nennt denen diese Nummer; und in spätestens drei Tagen hat man einen Ersatzsensor im Briefkasten, beziehungsweise bringt die Post ein kleines Schächtelchen, in dem dann der Ersatzsensor ist und ein großer Briefumschlag. In dem befinden sich zwei kleine Plastiktüten. In die erste Plastiktüte steckt man den defekten Sensor, diese erste Plastiktüte mit Sensor steckt man in die zweite Plastiktüte und das Ganze in den großen Briefumschlag. Dabei ist noch eine selbstklebende große Adresse im DIN-A5-Format. Die klebt man auf diesen Umschlag und versenkt das Ganze im nächsten Briefkasten, von dem ihr sicher wisst, dass er auch geleert wird. Denn die Firma Abbott ist daran interessiert, zu erfahren und durch eine Laboruntersuchung an dem defekten Sensor herauszufinden, warum der nicht gestartet hat. Nun, so müsste jetzt bald der Zeitpunkt gekommen sein, in dem mein alter Sensor abläuft. Frage mal meine Siri. [In der Audioausgabe ist nun Siri zu hören.] In 31 Minuten ist es also soweit. In der letzten Stunde vor dem Ablauf des Sensors läuft ein Countdown im Minutentakt und das Handy sagt mir im Minutenabstand, wie viele Minuten noch bis zum endgültigen Ablauf des Sensors vor mir liegen. So nun ist es gleich soweit und Siri wird mir sagen, dass der Sensor abgelaufen ist und was ich dann tun muss. So, die letzte Minute des alten Sensors ist angebrochen, und gleich kommt von Siri die Meldung, der Sensor sei abgelaufen. Einen ganz kleinen Augenblick, dann sehen wir weiter, was dann passiert. [In der Audioausgabe ist nun wieder Siri zu hören.]
Gut, „Sensor ist abgelaufen“, sagt Siri. Also, probieren wir mal unser Glück. [In der Audioausgabe ist immer wieder Siri zu hören.] So, jetzt bin ich bei „Neuen Sensor scannen“ angekommen. Ich mache einen Doppeltipp. So, jetzt kann ich den neuen Sensor scannen. Ich halte das Handy mit der oberen schmalen Kante auf den Sensor in senkrechter Stellung. So, und der Sensor hat das Signal gegeben, dass er startbereit ist. Das Handy hat leicht vibriert und der Sensor hat das Startsignal gegeben. Jetzt schaue ich mal, ob ich auf dem Handy die Position finde, wo die Minuten bis zum endgültigen Betriebseinsatz angesagt werden. Jetzt sagt er mir 60 Minuten und dann ist der Sensor wieder startbereit. … In zwei Minuten ist er soweit. … Ja, das war's mit der Ansage. Und jetzt mache ich meinen neuen Sensor mit meinem neuen Blutzuckerwert bekannt: „Hey Siri, öffne Libre 3!“. [Dann sagt Siri teils etwas kryptische Dinge: Encore Start Slider, Encore End Menü, Icon , Taste, Menü, Homograph Start 74, Homograph End Milligramm pro Deziliter und ändert sich langsam.]
Und jetzt wie versprochen noch die Service Nummer von der Firma Abbot und Freestyle Libre: 0800 5199519.
Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, das waren die Informationen, die ich Ihnen und euch über Freestyle Libre 3, das neue Blutzuckermesssystem von Abbott, weitergeben wollte. Immer ein gutes Blutzuckermessergebnis wünscht euch der Horst von der Redaktion Ohrenblicke bei Freies Radio Z in Nürnberg.
Jutta Winter: Wenn Sie Fragen an Horst Helwig haben, rufen Sie mich an unter Telefon: 09131 39274. Ich vermittle dann den Kontakt.
Abmoderation
Das war die Juli-Ausgabe unserer Bayernrundschau. Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Mitwirkenden. Bis zum Wiederhören im September wünsche ich Ihnen einen schönen Sommer mit viel Sonne und wenig Mückenstichen.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Jutta Winter.